28.06.17

Eine traurige Nachricht zu unserer Mimi hat uns erreicht...

Unsere liebe Katze Mimi ist leider in der vergangenen Woche von einem Auto überfahren worden und man hat sie einfach so am Straßenrand liegen gelassen. Ihre Pflegemutter hat morgens den Vorhang beiseite geschoben und sah Mimi auf der Straße liegen.

 

Wir haben in letzter Zeit immer wieder Spendenaufrufe für sie veröffentlicht, da sich Mimis Atemwegserkrankung zusehends verschlechtert hatte. Um herauszufinden, was ihr fehlte, musste sie einige teure Untersuchungen über sich ergehen lassen (wie zum Beispiel Bronchoskopie und diverse Blutabnahmen).

Tapfer hat sie alles ertragen, und trotz ihrer Herzschwäche gut überstanden. Nachdem die Medikamente umgestellt wurden ging es ihr viel besser als die Jahre zuvor. Mimi war 6 Jahre alt und hatte diese Erkrankung vermutlich von ihrer Mutter vererbt bekommen 

(Katzenschnupfen der nicht ausgeheilt ist).

 

Wir und vor allen Dingen ihre Pflegemutter haben uns so über Mimis positive Entwicklung gefreut, denn mit der Besserung konnte Mimi auch wieder viel mehr mit ihrem Katzen-Freund Romeo umherstreifen und ausgiebig Fellpflege betreiben. Romeo vermisst seine Mimi sehr und trauert um sie.

 

Die Nachricht über Mimis plötzlichen Tod hat uns alle sehr schockiert, vor allem die Herzlosigkeit, die wir jeden Tag in unserer ehrenamtlichen Tätigkeit erfahren müssen, eine angefahrene Katze einfach so liegen zu lassen.

 



Wir möchten uns an dieser Stelle im Namen von unserer Mimi bei allen Spendern und Unterstützern ganz herzlich bedanken!


Ohne Ihre Hilfe hätte Mimi keine Chance auf ein schönes Katzenleben gehabt.

 

Mimi wünschen wir nun, da wo sie jetzt ist, ein Dasein ohne Schmerzen und Leiden. Danke dass Du bei uns warst und uns mit Deiner liebevollen Art ein wenig Freude in den Alltag gebracht hast.

Mimis Vorgeschichte:

 

Wo Mimi geboren wurde, ist nicht bekannt und es gibt auch niemanden, der es aufgeschrieben hätte, denn der, der es bemerkt hatte, der wollte sie wohl nicht am Leben wissen. Wie sonst würde es sich erklären lassen, dass Hände, die versuchen sie zu berühren, bei ihr solch eine Angst auslösen, dass sie nicht mehr zu atmen vermag, ihre großen Augen nur noch schwarze Punkte sind und ihr kleiner Körper sich so flach auf den Boden drückt, dass der Versuch, sie zu berühren sofort unterlassen wird.

Beim leisesten Versuch sie hochzunehmen, gerät ihre Seele dermaßen außer Kontrolle, dass sie anfängt vor lauter Angst zu schreien, wie ein Tier, dass gelernt hat, was Menschen zu tun in der Lage sind...

Es war Winter als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie war zur damaligen Zeit ungefähr 4 Monate alt und vielleicht hatte ihr Schrei der jetzt noch immer so angstvoll aus ihrem kleiner Körper gestoßen wird, damals ihren Peiniger dazu bewogen, sie fallen zu lassen...

Sie versuchte an diesem Tag auf einer mit hohem Schnee bedeckten Wiese etwas Essbares zu finden. Die Erinnerung daran, wie dieses kleine Wesen, dessen kurzes Leben schon so grausam, lieblos und beängstigend anfing, hungrig an diesem kalten Wintertag versuchte Nahrung zu finden, löst in mir ein Gefühl aus, dessen Beschreibung ich nicht der Lage bin.

 

Von da an ließen mich die Gedanken an Mimi nicht mehr los. Und fast täglich suchte ich sie. Ich fand sie an den unwirklichsten Stellen. An Waldrändern, auf offenem Feld. Immer saß dieses kleine Wesen irgendwo im Schnee.

Es dauerte ein ganzes langes Jahr, bis sie ein wenig Vertrauen in meine Stimme und in mein „Futterwerfen“ hatte, denn jedes Mal wenn ich mich in ihre Richtung begab, lief sie davon... 



Irgendwann lief Mimi nicht mehr davon und schließlich fand ich eine Stelle, an der sie jeden Tag auf mich wartete und an der ich sie füttern konnte.


Mimi war inzwischen im geschlechtsreifen Alter, und so beschloss ich, sie zu einem Tierarzt zu bringen, um sie medizinisch untersuchen zu lassen. Mimi wurde dort gut versorgt und vom Tierarzt kastriert.

 

Was würde es für einen Sinn machen, wenn sie Babys bekommen würde, die wie sie selbst, voller Angst ihr Leben leben müssten? Sofern man das als Leben benennen kann. Ist ein Leben eine Zeit der Angst? Des Hungers? Des ewigen Gebärens von Katzenkindern? Immer wieder und immer wieder. Vielleicht auch

noch durch Krankheit geschwächt werden? Um dann nicht mehr in der Lage zu sein, seine Kinder zu versorgen? Sollte Leben nicht Glück, Freude, Gesundheit sein?

 

Ich brachte Mimi wieder an die Stelle zurück an der wir uns jeden Tag trafen und ein weiteres Jahr zog ins Land.

Inzwischen war unsere Bindung so wunderbar zart und verbindend, doch anfassen konnte ich sie nie. Zu tief war die Verwundung, die sie als Katzenbaby erfahren musste.

 

Im März, nach einem kalten und langen Winter wurde sie krank. Ihr röcheln und husten taten mir in der Seele weh und so beschloss ich, sie in die Obhut eines Menschen zu geben, der Obacht auf sie hat.

Mimi lebt dort nun schon zwei Jahre. Beim leisesten Versuch sie anzufassen, wird sie flach und bekommt immer noch Angst, aber nicht mehr so sehr. Manchmal gelingt es, sie zu berühren und zu streicheln und es ist ein großes Geschenk, wenn diese Berührung mit einem wohligen Schnurren begleitet wird.

 

Irgendwann wurde Mimi wieder krank. Ihr Atem wurde immer lauter, ihre Bewegungen immer weniger. Zuerst dachten wir, dass es am Winter liegen würde. Dass sie, weil es so kalt war, nicht mehr nach draußen gehen würde. Dass ihr vieles Schlafen auch am Winter liegen würde. Sie bekam einen starken Husten und Schnupfen. Der Tierarzt gab ihr Antibiotika, allerdings half es nur ein paar Tage.

 

Dann waren wir mit ihr in der Klinik. Der Tierarzt hat festgestellt, dass ihr Herz nicht mehr richtig funktioniert. Ihre Lungen waren bis oben hin mit Wasser gefüllt. Luft bekam sie fast keine mehr. Sie musste sich wohl als kleine Katze irgendwo einmal so erkältet haben, dass die Erkältung ihr kleines Herz entzündet hatte...

 

Tage später: Unserer Mimi geht es wieder viel besser. Sie atmet wieder besser und sie geht raus. Sie liebt unseren Kater Romeo, um den sie sich ständig bemüht, ihn an stupst, berührt und so laut schnurrt (mit kleinen Unterbrechungen die sich eher wie ein gurren anhören), dass wir immer genau wissen, wenn Romeo nach Hause kommt (Julia wäre auch ein schöner Name für Mimi gewesen ;-)).



Unsere kleine Mimi musste durch ihre Herzschwäche lebenslang Medikamente nehmen.


Am 27.12.16 schrieb Mimis Pflegemama:

 

Gerade fing Mimi an, mir zu vertrauen. Sie lies sich inzwischen anfassen, ohne dass sich ihr Körper ganz flach auf den Boden drückte oder sie davon rannte. Wenn sie auf dem Sofa saß, konnte ich mich dazu setzen. Ihr dichtes Fell, an manchen Stellen schwarz an anderen eher rötlich, lustiger Weise jedoch stets an der Hautoberfläche weiß, ließ sie mittlerweile mit Genuss von mir bürsten...

Warum sie dann so plötzlich krank wurde, kann ich nicht verstehen.

Es fing mit einem Husten an. Ihr kleiner gedrungener Körper zog sich ständig zusammen, machte eine Pause und dehnte sich dann wieder aus. Begleitet von einem schrecklichen Geräusch. Sie musste sehr häufig husten. Ein langanhaltender, krächzender Husten. Dazu kam dann auch noch ein Schnupfen.

Ich musste sie „einpacken“ in einen Katzenkorb, damit ich sie zum Tierarzt transportieren konnte. Das Einfangen und Hochheben ist für sie so belastend, dass sie wie wild atmet, sich fast schon verkrümmt, sich ganz klein macht. Ihre Augen sind groß und angsterfüllt.

 

Sie bekam Antibiotika, 10 Tage lang. Während dieser Zeit mied sie mich. Ich musste sie abpassen, wenn sie in ihrem Korb lag, schnell sein, damit sie nicht wegrennen konnte und die ganze Nacht vor lauter Angst draußen blieb. Die 10 Tage waren verstrichen, aber eine wirkliche Besserung gab es nicht. Zäher Schleim floss ständig aus ihrer Nase und ihre Augen waren zusammengekniffen, bei jedem Atemzug. Anzusehen war ihr, wie sehr sie das Atmen schmerzte.


Wir probierten ein weiteres Antibiotikum aus. Wieder keine Besserung. Die ganze lange Prozedur. Anstrengend und belastend. Für uns beide. Wir haben auch die Herzmedikamente und Wassertabletten umgestellt. Als es einfach nicht besser werden wollte, wurde ein Röntgenbild gemacht. Viel war auf diesem nicht zu sehen. Die Lunge war etwas verändert und Schleim lag in der Luftröhre. Warum das Antibiotikum aber nicht hilft, ist leider unklar.

 

Es geht Mimi nicht gut. Sie schläft viel, hat müde Augen, atmet unregelmäßig. Sie ist lustlos. 


PS: Die Bedeutung des Namens Mimi

Ohr (japanisch)

 

Mimi ist eigentlich die Koseform von "Hermine". Hermine ist ein weiblicher Vorname. Er ist die weibliche Ableitung des aus dem Althochdeutschen stammenden Namens Hermann und bedeutet so viel wie "Kriegerin" oder "Kämpferin".

 

Die Herkunft von "Mimi" ist hebräisch und stammt von "Mirjam" (aramäisch/hebräisch) und "Maria" (griech./latein.) ab und steht als Name der Mutter Jesu als Symbol für reine und tiefe Liebe.

 

Mimi bedeutet auf Swahili "Ich".